Minimalismus – das Wort hat oftmals einen Charme, vom Leben in einer kleinen Hütte im Wald ohne jeden Komfort. Dabei ist der Trend stark im Kommen, denn Minimalismus sorgt für mehr Klarheit im Leben. Eine Bewegung, die sich mit dem Bewusstmachen der eigenen Bedürfnisse beschäftigt. Die Frage: Wieviel brauchen wir, um glücklich zu sein? ist der Kern. Und sie lässt sich nicht nur für Dinge anwenden. Auch Gewohnheiten, Tätigkeiten und soziale Beziehungen gehören dazu. Denn ein minimalistischer Lebensstil schafft nicht nur Ordnung im Außen. Er wird vielmehr als Schlussfolgerung genutzt, dass sich durch das Aufräumen auch innere Ordnung bilden kann.
„Einen Minimalisten, machen nicht möglichst wenige Dinge aus, sondern die Kompetenz, sich von dem zu trennen, was er nicht in seinem Leben braucht.“
Nagisa Tatsumi hat eine Revolution in Gang gesetzt. Mit ihrem Bestseller Titel: „Die Kunst des Wegwerfens: Wie man sich von unnötigem Ballast befreit und dadurch mehr Freude am Leben hat“ hat die Autorin eine erfolgreiche Aufräum- und Ordnungsbewegung ins Leben gerufen. In ihrem Buch erklärt Nagisa, warum wir Berge an ungenutzten Gegenständen horten. Außerdem gibt sie viele praktische Tipps, wie wir mit Minimalismus mehr Klarheit in unser Leben bringen. Hier kannst du das Buch anschauen.
Dem Besitz einen Wert geben
Besitz verpflichtet, heißt es immer so schön. Mit der Verantwortung dem Besitz einen Platz zu bieten, ihn in die Grundordnung einzufügen und ihn zu pflegen, sehen sich immer mehr Menschen überfordert. Denn es kostet Zeit, Energie oder Geld. Aber warum bürden wir uns dann immer mehr Besitz auf? Warum müssen wir mehrere Autos besitzen, wenn wir auch entsprechend mehrere Stellplätze dafür benötigen? Warum suchen wir sogar unsere Wohnungen dem Besitz entsprechend aus, anstatt der eigenen Bedürfnisse?
Unsere Gesellschaft ist darauf ausgerichtet, dass eine „Belohnung“ durch den Kauf von materiellen Gütern stattfindet. Logisch, dass immer mehr Menschen versuchen ihre immateriellen Bedürfnisse, durch den Kauf von neuen Dingen zu befriedigen. Die Zufriedenheit ist aber nur von kurzer Dauer. Also warum nicht mal den Minimalismus für mehr Klarheit im Leben ausprobieren? Lieber Zeit und Geld in hochwertige Qualität und wohl überlegte Anschaffungen stecken, die uns über einen möglichst langen Zeitraum unseres Lebens begleiten. So bleibt uns mehr Energie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Minimalismus am Arbeitsplatz
Am 28. April 2020 erscheint voraussichtlich der neue Titel der weltberühmten Aufräum-Expertin Marie Kondo. Im Buch „Joy at Work: Aufgeräumt und erfolgreich im Arbeitsleben“ adaptiert die Autorin ihre Aufräummethode die „KonMari-Methode“ auf das Arbeitsleben. Frust im Job durch unproduktive Meetings, eine nicht einzudämmende E-Mail-Flut, unübersichtliche Strukturen – das empfinden viele Menschen in ihrem Arbeitsalltag als unproduktiv und demotivierend. Vorbestellen kannst du das Buch hier.
Nach dem Motto: Ordnung im Äußeren schafft auch Ordnung im Inneren, wird im Buch die Gestaltung des Arbeitsplatzes behandelt genauso auch effizientes Zeit Management, zielführende Kommunikation und produktive Meetings. Die komplette Organisation des Arbeitslebens wird durchleuchtet. Anhand vieler praktischer Tipps, wird der Grundstein zu einem glücklicheren Arbeitsleben gelegt.
Aber warum sammeln wir dennoch so gerne?
Zum Teil liegt es selbstverständlich an unseren natürlichen Instinkten aus der Steinzeit. Unsere Vorfahren haben Vorräte gesammelt, um in schlechten Zeiten ihr Überleben zu sichern. Gerade während der Corona-Krise sieht man dieses Phänomen neu aufflammen. Hamsterkäufe werden getätigt. Nahezu jeder Supermarkt in Deutschland ist davon betroffen, wenn man einen Blick in die Abteilung für Hygieneartikel wirft und kein Toilettenpapier mehr vorfindet.
Dazu kommen die modernen Marketing-Ideen, die einer Psychoanalyse gleichen. Sammeln und Besitz gelten als Statussymbol. Damit rutschen wir in einen unaufhörlichen Kreislauf: Wir arbeiten um Geld zu verdienen. Und belohnen uns für die Arbeit. Wer es nicht merkt sammelt so über die Jahre duzende von unnötigen Gegenständen an.
Wie es aussieht, wenn wir es mit der Sammelwut auf die Spitze treiben? Es wird zu einer Krankheit. Berge an Gegenständen werden in kleinsten Räumen gehortet, ohne dass der Besitzer noch etwas von ihrer Existenz weiß. Stattdessen wird unaufhörlich neu angeschafft. Dabei kann sich der Unrat nicht nur auf die eigene Psyche auswirken, sondern auch unsere Liebsten im Haushalt mit belasten.
“The things you own end up owning you“
Taylor Durden, aus dem Film Fight Club
Unsere Umwelt wird uns einen minimalistischen Lebensstil
danken
Durch unseren unkontrollierten Konsum schaffen wir Unmengen an Müll. Statistisch produzieren die reichsten Länder den meisten Müll. Ein Umzug kann bei manchen schnell zu einer echten Belastungsprobe werden. Und kennen wir es nicht alle, wenn wir die Kisten packen und uns fragen: „Warum habe ich eigentlich so viele Dekosachen, Bücher etc.?“ Wir beginnen zu hinterfragen und meistens startet damit auch das große Wegwerfen. Dabei können Plattformen, wie Ebay Kleinanzeigen den Gegenständen, die man selbst nicht mehr verwenden mag, noch ein zweites Leben schenken.
In Zeiten der Corona-Krise und Ausgangsbeschränkungen sind wir vor neue Herausforderungen gestellt, die auch unseren Konsum eingrenzt. Das öffentliche Leben wurde runtergefahren. Viele Jobs, Hobbys und Pläne kommen zum Erliegen und was bleibt: die Möglichkeit durch Minimalismus mehr Klarheit ins Leben zu bringen oder einfach die Zeit mit Netflix zu überbrücken. Ihr habt die Wahl.