Wenn das gewisse Etwas im Kleinen verborgen liegt
Jeder kennt‘s, nicht jeder weißt’s: Nicht Kleider machen Leute, sondern Details machen das Outfit.
Manchmal hat man eine Vorstellung von einem Outfit, hat sich eventuell sogar inspirieren lassen, und dann sieht es doch anders aus, als bei dem Mädchen auf Instagram oder wie an einem selbst in der Vorstellung. Warum ist das so, dass die Eine im Blue-Jeans-White-Shirt-Look super trendy und die Andere vermeintlich „langweilig“ wirkt?
Das Problem ist, dass das Mädchen auf Instagram nicht einfach nur irgendein weißes Shirt und irgendeine blaue Jeans trägt. Und dabei geht es nicht darum, dass Kleidung einen Mindestpreis oder ein spezielles Etikett haben muss, sondern, um den richtigen Fit. Was macht also den Blue-Jeans-White-Shirt-Look und seine Freunde aus?
Basic ist nicht gleich Einfach
Nur weil der Look Basic sein soll, heißt es nicht, dass er leicht zu kreieren ist. Es ist fast ein wenig wie der „No Make-Up“ Make-Up Look. Bei allem, was natürlich aussehen soll, geht es darum so auszusehen, als ob man so wenig Energie und Zeit wie möglich aufgebracht hätte. Immerhin braucht die Frau von heute nicht viel Aufwand oder viele Produkte, um atemberaubend auszusehen – so die Theorie.
Die richtigen Basics
Wer die richtigen Basics im Schrank hat, der wird sich (fast) nie wieder morgens fragen müssen, was er anziehen soll. Daher kann es schon Sinn machen etwas Zeit und finanzielle Mittel in die Suche nach den perfekten Basic-Teilen zu stecken. Ein Basic gehört irgendwie immer ins Outfit rein. Egal ob weit oder eng, Rundhals oder V-Neck, High oder Low Waist – jeder Körpertyp benötigt sein eigenes Rezept.
- Ärmel krempeln: Der Krempel-Style steht nicht nur einem James Dean und benötigt auch keinen besonders ausgeprägten Bizeps. Auch die Zigarettenpackung könnt ihr gern aus dem Ärmel rauslassen.
Bloß nicht zu sauber krempeln, ganz nach dem Motto „ordentliches Chaos“. Es soll ja so aussehen, als ob wir uns mit Zahnbürste im Mund morgens schnell etwas drüber geworfen hätten und mit Kaffee in der Hand unseren Laptop und die Yoga-Hosen in die Tasche geworfen hätten. - Das Reinstecken: Wer glaubt, die Kunst des richtigen Reinsteckens wäre leicht, der irrt. Vor allem bei den lockeren Modellen gilt: Zuppeln. Es geht nicht um Perfektion, sondern die lässige Präsenz und Betonung unserer Hüften – vor allem mit der High Waist Jeans ein super Beinstrecker.
Der Button Effekt
Knöpfe als Hingucker sind spätestens seit letztem Jahr dank Leinen-Sommerteilen wieder alltagstauglich. Egal ob mittig oder asymmetrisch können sie schon allein durch ihre Präsenz gelten. Der Spruch „Willst du gelten, mach dich selten“ hat wohl beim Thema ‚große Knöpfe‘ tatsächlich etwas gebracht. Spielraum für das Outfit lassen Knöpfe auch an Blusen/Hemden und beispielsweise an dünnen Strickjacken mit kleiner, feiner Knopfleiste. Einfach ein, zwei, drei Knöpfe, je nach Schnitt, unten auflassen und etwas Bauch/Haut zeigen oder ein wenig Mut zum Ausschnitt beweisen und oben einen Knopf mehr Einblicke gewähren. Mit einem schönen Spitzen-BH ohne großartigen Push-Up auch garantiert ohne falsche Signale!
Und auch das Thema Blusen/ Hemden trifft auf die Frage des Reinsteckens. Wer es etwas auflockern möchte, der steckt nur einen Seitenflügel in die Hose und lässt den anderen lässig runterhängen. Dafür natürlich etwas Stoff lassen und auch hier wieder ein paar Knöpfe unten frei flattern lassen.
Ist die Socke oben, wird man Dich loben
Sneakersocken haben zugegebenermaßen ihre Daseinsberechtigung, vor allem bei Schuhen, die einen größeren Fuß-Schaft-Ausschnitt haben, wie bei Superga oder Vans. Aber Steve Urkel feiert schon seit einiger Zeit sein Comeback: Weiße hohe Sportsocken, die ein schickeres Outfit, mit dem richtigen paar Sneaker, lässig runterkühlen können. Oder man macht es wie Carrie Bradshaw von Sex and the City und paart lange Socken mit Stilettos.
Aber nicht nur in weißer Ausführung können sie einem jeden Outfit das gewisse Etwas verleihen. In Neon ist der Rest des Outfits schon beinahe egal.
Ähnliches gilt übrigens für Gürtel: Ein guter Gürtel, kann Gold wert sein. Nicht nur, weil er uns Kontrolle über unsere Hosen verleiht, sondern weil er das Zeug hat, durch dutzende Variationen so viel aus dem Outfit rauszuholen. Derzeit viel gesichtet: Ein durchweg gelochter Gürtel mit cool herunter baumelnder Kette – für den Schlüssel, versteht sich.
Glitzerella
Schmuck beweist eins: „Klein, aber Oho!“. Wer glaubt, dass ein kleiner Ring hier oder ein paar Creolen da nicht auffallen, der scheint den Sinn von Schmuck nicht verstanden zu haben. Als absoluter Spitzenreiter in der Kategorie Accessoires, hat glänzendes Gold und Silber nicht nur eine magische Anziehungskraft auf Elstern. Und dank Layer-Look gilt in diesem Fall Mehr ist mehr. Wer sich also morgens bei der Auswahl des Schmuckstücks als Entscheidungslegastheniker herausstellt, darf sich freuen, denn so müssen wir uns nicht mehr entscheiden.
Allgemein gilt: Wer sein Outfit interessanter gestalten möchte, der sollte lieber in kleinen Maßstäben denken. Ein Look wird nicht interessant durch auffällige Schnitte oder Prints, sondern durch kleine durchdachte Details und Hinweise, die zeigen: Ich weiß, was ich tue.
Bilder im Header via Instagram / Jelena Cikoja & Instagram / Matilda Djerf & Instagram / minnahigh
© 2024 Overview Magazine
3 thoughts on “Der Outfit-Details-Guide”