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Außergewöhnliches

Up in the air: Arbeiten über den Wolken

von Overview

Traumjob: Flugbegleiterin

Es ist nie zu spät etwas Neues zu beginnen. Im Dezember 2011 bewarb sich Alessia Schulkowski auf die Empfehlung einer Freundin bei Air Berlin. Seit 2012 arbeitet sie als Flugbgleiterin auf einem Privatflieger. Zwei Wochen im Monat ist sie im Dienst außerhalb ihrer Heimatstadt Berlin und reist um die Welt.

Nicht nur im Job, sondern auch in ihrer freien Zeit nutzt sie jede Chance neue Länder und Städte kennenzulernen. Alessia hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Im Interview nimmt sie uns mit in die spannende Welt der Private Business Aviation, gibt uns Einblicke in ihren Berufsalltag und verrät uns neben ihren liebsten Reisezielen auch noch ihren Lebenstraum.

„Ich wollte etwas Neues erleben und nicht mehr nur im Büro rumsitzen. Ich hätte nie gedacht, dass dies der Start in einen meiner wichtigsten Lebensabschnitte werden wird.“

Wie alles begann

Nach einer 8-wöchigen Ausbildung zur Flugbegleiterin bei der ehemaligen Hauptstadt Airline, ging es direkt in die Luft, an Orte, an denen Alessia nie zuvor gewesen war. Finnland, Stockholm, Dänemark, Moskau waren nur einige ihrer ersten Destinationen. Auf jedem Flug gab es eine neue Crew und neue Passagiere. Der Job machte Spaß, war am Ende aber nicht erfüllend – irgendetwas fehlte.

Im Sommer 2012 bekam Alessia dann einen Probeflug auf einem Privatjet angeboten – die Eigentümer waren auf der Suche nach neuen FlugbegleiterInnen. Trotz großer Skepsis willigte sie letztendlich ein und vereinbarte zwei Testflüge. Der erste Flug ging von Warschau nach Nizza, mit einem aus der Politik stammenden erfolgreichen Geschäftsmann. Der zweite Flug mit einem aus Russland stammenden Oligarchen von Nizza nach Zürich. Nur einige Tage später kam der Anruf von der privaten Airline, dass der russische Geschäftsmann sie gerne in seiner Crew hätte und los ging’s.

Flugbegleiterin auf einem Privatjet

Die ersten vier Jahre flog Alessia für ihren Chef auf der Gulfstream 450. Zu den Hauptzielen zählten Moskau, London, Zürich, Nizza und Paris. Bis sie vor ca. zwei Jahren die Firma wechselte und seit dem auf einem Airbus 319 als Senior Cabin Flight Attendant, besser bekannt als Kabinenchefin, arbeitet. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie es in so einem großen Privatflugzeug aussieht – Alessia beschreibt es wie folgt: ein fliegendes Wohnzimmer, mit Schlafzimmer, Küche und Kinosaal. Natürlich sind nicht alle privaten Flugzeuge derart ausgestattet, aber einige haben durchaus auch einen Fitnessraum oder eine Sauna an Bord.

Aktuell wird der Monat bei Alessia in 2 Wochen On Duty (Arbeit) und 2 Wochen Off Duty  (Freizeit) unterteilt. Auf allen Flügen ist sie nur für eine Familie zuständig und auch die Crew ist immer dieselbe.

Die Crew

Kapitän und First Officer (Co-Pilot) 

Ein Ingenieur

Zwei FlugbegleiterInnen

„Ich versuche in meinem Job immer mehr als 100% zu geben und immer wieder etwas Neues zu finden, das meine Passagiere begeistern könnte. Wie begeistert man jemanden, der alles hat und sich alles leisten kann? Diese Frage stellen meine Kollegen und ich uns vor jeder Flugplanung. Jeder Flug sollte eine Besonderheit haben (ein besonderes Menu oder aufwendige Blumengestecke etc.). Es ist immer ein gewisser Spielraum da, um noch einen drauf zu legen.“

Die Aufgaben

Catering: Die Crew ist dafür zuständig, das beste Essen aus der jeweiligen Stadt zu besorgen. Von A wie Austern bis Z wie fangfrischer Zander. Das Catering wird von verschiedenen Restaurants oder High class Catering Firmen bestellt und geliefert.

Blumen: Für jeden Flug müssen Arrangements mit frischen Blumen organisiert werden. Ausgewählt werden diese bei speziellen Blumengeschäften.

Aircraft shopping: Nicht alles was an Catering benötigt wird, wird bestellt. Einiges wird von der Crew aus den ansässigen Supermärkten besorgt, dazu zählen meist spezielle Wünsche oder Anfragen, vor allem aber frische Produkte wie Obst und Salate.

Safety First: Auch wenn nicht vor jedem Flug eine Safety Demo präsentiert wird, ist die Crew für die Sicherheit der Passagiere an Bord verantwortlich. Jedes Jahr wird deshalb ein Auffrischungstraining in Safety und Medical Service abgehalten.

Service: Gibt es, wie auch bei einer normalen Airline, nur dass der Service von gehobener Kategorie ist. Man muss allerdings unterscheiden, dass zum Beispiel auf einer Cessna nicht der gleiche Service stattfinden kann, wie auf einem Airbus, ganz einfach aufgrund der Größe und Ausstattung.

Essen zubereiten: Es gibt eine eigene Küche an Bord, deshalb werden frische Gerichte wie Salate, Smoothies oder Bowls von der Crew selbst zubereitet.

„Ich für mich, kann sagen, dass ich meinen Traumberuf gefunden habe. Nicht nur, dass ich viel reisen und neue Länder kennenlernen darf, sondern auch immer wieder neue Ideen einbringen kann und das Ergebnis dann in den Augen meiner Passagiere sehe.“

Noch mehr Einblicke in ihr Leben als Flugbegleiterin, bekommt ihr auf Alessia’s Blog und Instagram Account.

Wolltest Du schon immer Flugbegleiterin werden? Wenn nicht, was hattest Du eigentlich für Dich im Kopf?

Nein, für mich kam der Job als Flugbegleiterin nie in Frage. Ich wollte mehr, als nur eine „Saftschubse“ sein. Als ich dann meinen Job, als Verkaufsassistentin bei einer Immobilienfirma verlor und ohne einen Job da stand, bewarb ich mich kurzer Hand und just for fun, als Flugbegleiterin. Mit Beginn bei Air Berlin und dann später im Business Aviation, verstand ich, dass eine Flugbegleiterin mehr als nur Getränke ausgeben muss und kann. Ich wollte immer meine Sprachen (Spanisch und Englisch) anwenden können, viel reisen und dabei natürlich noch gutes Geld verdienen. Das mir das alles der Job als Flugbegleiterin erfüllt, hätte ich mir nie erträumt. Mein Traum war es damals bei L’Oréal im Marketing zu arbeiten, das scheiterte aber leider, weil ich kein Französisch spreche.

Was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß?

Das Bereisen und Kennenlernen neuer Länder und Städte.

Was rätst Du jemanden, der sich auch für Deinen Job interessiert?

Sich einfach mal im Umkreis umhören, bei verschiedenen privaten Airlines nachfragen, ob sie jemanden suchen. Sowohl Instagram als auch Facebook bieten eine große Fläche von Kontakten an.

Die drei wichtigsten Dinge für Dich, die eine Flugbegleiterin mitbringen muss:

Sympathie, eine gewisse Ausstrahlung und Menschenkenntnis.

No-Gos?

Unfreundlichkeit, Ungepflegtheit und nur an sich zu denken.

Hast Du einen Lieblingsflughafen?

London Luton GAT (General Aviation Terminal) vom Signature Handling. Er ist nicht nur groß, sondern auch sehr hell und edel ausgestattet.

Dein liebstes Reiseziel (beruflich):

Malediven und Sardinien.

Dein liebstes Reiseziel (privat):

Kapstadt und Tel Aviv.

Welches Land, in dem Du noch nicht warst, steht bei Dir ganz oben auf der Liste?

Australien

Was holt Dich nach einem langen Arbeitstag runter und lässt Dich den Alltagsstress vergessen?

Meine Meditations App.

Was macht für Dich eine starke Frau aus?

Ein natürliches Selbstbewusstsein und der Glaube an sich selbst.

Dein Lebenstraum?

Seit ich ein kleines Mädchen bin und den Film „Free Willy“ gesehen habe, möchte ich auf einer Forschungsreise mit Biologen Wale in freier Natur beobachten. Das ist mein größter Lebenstraum.

Wo siehst Du Dich in 5 Jahren?

Nach wie vor im Business Aviation Bereich, aber eher als Freelancerin, weil ich mehr Zeit für meine zukünftigen Kinder und Familie haben möchte.

Langstrecke oder Kurzstrecke?

Langstrecke

Schreiben oder Lesen?

Schreiben

Kochen oder Lieferservice? 

Kochen

Wenn Du eine Jahreszeit wärst, welche wärst Du?

Frühling

Für welche drei Dinge in Deinem Leben bist Du am dankbarsten? 

Freunde, Familie und meinen Job!

Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?

Für einen Flug

Pizza oder Pasta?

Pasta

Auf was könntest Du in Deinem Leben nicht verzichten?

 Haha, definitiv Augen Conealer

Welches Lied hörst Du grade?

Calvin Harris & Dua LIpa – One kiss

Get an overview with Alessia

Wer bist Du?

Alessia Schulkowski

Was machst Du?

Ich bin Flugbegleiterin auf einem Privatflieger, Airbus 319.

Was hast Du letzte Nacht gemacht?

Ich war mit meinen Kollegen (Crew) essen und dann haben wir uns das Fußballmatch Frankreich gegen Belgien angeschaut.

Was oder wer ist unter Deinem Bett?

Niemand, der Boden!

Wie sieht Dein Masterplan aus?

Im Business Aviation zu bleiben.

Dein Plan B?

Gibt es im Moment nicht.

Was ist Deine Achillesferse?

Ungerechtigkeit & Rassismus

Was verleiht Dir Flügel?

Reisen

Das schönste Kompliment, dass Du je bekommen hast?

Dass ich Andere mit meiner guten Laune anstecke.

Deine Persönlichkeit in einem Drink?

Vodka Soda

Ein Tisch – eine Flasche Wein: Wen lädst Du in die Runde ein & warum? (3 Personen / alles ist möglich, fiktiv, tot oder lebendig):

Meine Oma väterlicherseits und meine Oma &  Opa mütterlicherseits…. Ich hätte gerne mehr von ihnen erfahren, ich bin ohne Großeltern aufgewachsen.

Dein erster Gedanke bei folgenden Wörtern:

Erfolg: ist von jedem selbst abhängig.

Urlaub: wann immer es geht.

Essen: Hauptsache gesund und qualitativ gut.

Sex: ist eine feine Sache.

Instagram: ist ein Werbemittel.

Early bird oder Nachtigall?

Nachtigall

Wie wäre der Mensch, der das komplette Gegenteil von Dir ist?

Schlecht gelaunt, egoistisch und unorganisiert.

Wenn Du eine Stadt wärst , welche und warum?

Barcelona… die Stadt ist so vielseitig und bunt!

Dein persönliches Motto oder Dein persönlicher Motivationsspruch:

Jeder ist seines Glückes Schmied!

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