Ella Vey spricht über die Kosmetik als Handwerkskunst
In einem netten Café in Berlin Prenzlauer Berg, unweit von ihrem Studio, treffe ich Ella Vey, die jüngste Kosmetikmeisterin Deutschlands. Sie strahlt eine besonders positive Energie und Leidenschaft für ihr Handwerk aus – eine perfekte Mischung aus Professionalität und Herzlichkeit. Wir plaudern über ihren Werdegang, den Zustand der Branche und warum sie als Kosmetikerin ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist.
Overview Magazine: Ella, du bist Deutschlands jüngste Kosmetikmeisterin. Erzähl mal, wie kamst du eigentlich zu diesem Beruf?
Ella Vey: Eigentlich war es gar nicht so geplant, wie es oft im Leben ist. Ich wollte ursprünglich Visagistin werden, aber dann hat mich die Kosmetikbranche so fasziniert, dass ich tiefer einsteigen wollte. Es ist mehr als nur Schminken – du arbeitest mit Hautpflege, kannst Menschen wirklich helfen, sich besser in ihrer Haut zu fühlen, im wahrsten Sinne des Wortes! Also habe ich mich entschlossen, die Ausbildung zur Kosmetikerin zu machen und danach direkt den Meistertitel dranzuhängen.
O: Das klingt spannend. Was würdest du sagen, unterscheidet dich von anderen Kosmetikerinnen?
Ella Vey: Ich denke, meine Leidenschaft und mein unbändiger Wissensdurst. Ich bilde mich ständig weiter, nicht nur durch Seminare, sondern auch durch Selbststudium, Social Media und den Austausch mit Kolleg:innen. Gerade in der Kosmetikbranche muss man up to date bleiben – die Trends und Erkenntnisse ändern sich rasant. Außerdem lege ich sehr viel Wert darauf, individuelle Behandlungen anzubieten. Jede Haut ist anders, jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, und das muss sich in meiner Arbeit widerspiegeln.
O: Du sprichst es gerade an – Social Media. Du bist auch auf Instagram aktiv und teilst dort viel über deine Arbeit. Was bedeutet diese Plattform für dich?
Ella Vey: Social Media ist für mich eine großartige Möglichkeit, Menschen einen Einblick in meine Arbeit zu geben und gleichzeitig Wissen zu teilen. Gerade in der Kosmetik gibt es viele Mythen und Halbwahrheiten, und ich möchte dabei helfen, aufzuklären. Es ist aber auch ein Weg, nah an meinen Kund:innen zu bleiben und zu zeigen, was ich neu gelernt habe oder welche Behandlungen gerade besonders angesagt sind.
O: Das bringt mich zu einem interessanten Punkt. Es gibt in der Branche ja das Problem, dass man nach einem kurzen Abendkurs schon als Kosmetiker:in tätig sein kann, während Friseur:innen einen Meisterabschluss brauchen, um einen Salon zu eröffnen. Was hältst du davon?
Ella Vey: (lacht) Ja, das ist ein echtes Thema! Es ist tatsächlich erstaunlich, dass man sich nach einem Wochenendkurs schon Kosmetiker:in nennen und einen eigenen Salon eröffnen kann. Das führt leider oft dazu, dass die Qualität leidet. Die Haut ist ein komplexes Organ, und wer sich nicht richtig auskennt, kann mehr Schaden anrichten als Nutzen. Deswegen setze ich mich auch für das Handwerk ein. Ich finde es wichtig, dass die Ausbildung in der Kosmetikbranche mehr Anerkennung bekommt und es klare Qualitätsstandards gibt – genauso wie bei den Friseur:innen.
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