Feminismus als neuen Trend zu bewerten, ist gar nicht so abwegig. Eine Teilbewegung dessen: sich gegenseitig stark machen. Das Hervorheben und die Unterstützung von Frauen in ihrer Karriere als Zeichen des Zusammenhalts quasi. Lisa Banholzer und Tanja Trutschnig von Blogger Bazaar flößten der Mercedes-Benz SS20 Fashion Week Anfang Juli mit ihrem „Focus On: Female Changemakers“-Talk einen tiefergehenden Sinn ein, der über die Mode hinausgeht.
Mehr als nur eine Frauenquote
Am zweiten Tag der Fashion Week versammelten sich motivierte Frauen, sowohl auf als auch vor der Bühne, um über und mit Frauen zu sprechen, die eine Vision haben. Eine Vision, die über die Frauenquote hinausgeht. Zusammen mit She’s Mercedes hat der längst nicht mehr nur modelastige Blog Blogger Bazaar eine halbe Stunde lang drei Frauen zu Wort kommen lassen und ihnen so eine Plattform außerhalb ihrer eigenen Komfortzone geboten. She’s Mercedes selbst ist eine Plattform von Mercedes, die starke Frauen sichtbar und somit weibliche Vorbilder zu keinem Ausnahmezustand mehr machen möchten. Wir haben euch bereits vom 25 Frauen Award berichtet, den Edition F jährlich in Kooperation mit She’s Mercedes veranstaltet.
This is not a man’s world anymore
Moderiert durch Lisa Banholzer sprachen Cloudy Zakrocki, Vice President für International Content & Brand Strategy bei refinery29, Stephanie Dettmann, Mitgründerin des natural und organic Labels UND GRETEL Naturkosmetik und Sema Gedik, Gründerin von Auf Augenhoehe, ein Unternehmen das Mode für kleinwüchsige Menschen herstellt, miteinander über das Frausein. Sie erzählten einerseits über persönliche Meinungen und Erfahrungen als Frauen in der Geschäftswelt, aber auch allgemein über die Entwicklung von Frauen in einer männerdominierten Welt.
Support ist kein Mord
Letztendlich müssen wir Frauen aufhören einander im Weg zu stehen oder noch schlimmer, einander Steine in den Weg zu legen. Frauen haben jahrelang für Rechte gekämpft, die ihnen aus einer rein logischen Perspektive schon immer hätten zustehen müssen. In einer Welt, in der Männer den Frauen ihre freie Entfaltung lang genug genommen haben, sollten wir Frauen nicht zumindest jetzt einander unterstützen und die Hand reichen wie bei einer Räuberleiter? Liegt das Geheimnis von männlichem Erfolg vielleicht genau darin, dass sie sich mehr auf das (eigene) Vorankommen konzentrieren, als auf das Stoppen anderer? Kann es sein, dass Frauen sich noch immer schlichtweg durch Äußerlichkeiten in ihrer Sicherheit (und Aufmerksamkeit ihrer Männer) bedroht fühlen?
Konkurrenzdenken als Ausdruck persönlicher Unzufriedenheit?
Fragen über Fragen und irgendwie entsteht der Eindruck, dass der Konkurrenzkampf uns mehr ausbremst, als die Männer es je könnten. Zudem scheinen Frauen sich noch immer zu sehr mit den Gedanken und Ängsten um ihr Äußeres zu beschäftigen. Eine zufriedene Frau wird sich in den seltensten Fällen bedroht fühlen, weil es sie nicht interessiert, was links und rechts passiert. Glücklicherweise treiben Entwicklungen wie die Digitalisierung zunehmend auch den Prozess der Selbst- und Nächstenliebe voran. Wächst da also eine Generation heran, die dank Social-Media und Co. trotz aller Digitalkritik ein faires Miteinander realisieren? Wir sagen dazu: Danke an alle Frauen (und Männer), die sich für andere stark machen. Denn nur gemeinsam können wir tatsächlich etwas bewegen. Letztendlich sind wir auf einem guten Weg, der durch die Durchsetzung von Frauenrechten seinen Anfang genommen hat. Nun liegt es an uns das Erbe aller kämpfenden Frauen anzunehmen und fortzusetzen.
Wer möchte, kann den Female Changemakers-Talk der SS 2020 Fashion Week übrigens hier nachträglich online verfolgen.
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