Owen Davey und die Underdogs
Der britische Illustrator Owen Davey ist ein großer Naturfreund, Harry Potter Nerd und bald zweifacher Vater. Mehrere lehrreiche und fantastisch illustrierte Kinderbücher hat der talentierte Künstler bereits veröffentlicht. Seine Bewunderung gilt den „Underdog“ Superhelden und -heldinnen. So ist es keine Überraschung, dass sich Owen von einer Superheldin Namens Lyra Belacqua für den Namen seiner erstgeborenen Tochter inspirieren ließ und der ideale Partner für das aktuelle Projekt mit ic! Berlin ist.
Illustration der Cinematic Collection von ic! Berlin
Für die aktuelle Cinematic Collection des Berliner Brillen Labels ic! Berlin, hat Owen sich von seinen Kindheitshelden inspirieren lassen und durch animierte Illustrationen die neue Kollektion zum Leben erweckt. Die Cinematic Collection und Owen Davey’s Illustrationen könnt ihr euch hier noch einmal genauer ansehen.
Wir haben mit Owen Davey über seine persönlichen Helden, Inspirationsquellen und seine nächsten Projekte gesprochen. Sein größtes Anliegen an alle ist: Bleibt neugierig, seid skeptisch und hinterfragt alles.
Hier könnt ihr ein bisschen durch Owen Davey’s Bücher stöbern. Eine tolle Geschenkidee für Groß und Klein.
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© Overview Mag
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© The Superhero von Owen Davey für Ic!berlin
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© The Superhero aus der Cinematic Collection von Ic! berlin
Overview: Wer ist dein persönlicher Superheld?
Owen Davey: Ich fühlte mich schon immer sehr verbunden mit den untypischen Superhelden. Die, die sich eigentlich gar nicht bewusst sind, dass sie einer sind oder krampfhaft einer sein wollten.
In Philip Pullman’s Buch „Der goldene Kompass“ gibt es ein Mädchen Namens Lyra. Sie hatte es nicht immer einfach. Doch egal was passiert, sie bleibt sich selbst treu. Sie hat keine speziellen Superkräfte, aber lebt nach ihren Werten und ihrer Moral. Das macht sie zu einer wahren Heldin. Sie ist ein toller Charakter und darum habe ich meine erste Tochter nach ihr benannt.
O: Harry Potter fällt auch eher in diese Kategorie „Underdog“. Bist du ein Fan?
Owen: Ich bin ein riesiger Harr Potter Nerd! Ich durfte für Potter More einiges illustrieren, wie beispielsweise eine Infografik und Dumbledores Armee. Das waren teilweise stille Illustrationen oder auch animierte. Das war eine wirklich wunderbare und auch sehr witzige Zusammenarbeit. Oftmals musste ich das Briefing korrigieren, da Informationen fehlerhaft waren. Ich bin einfach ein Harry Potter Nerd. Manchmal wurde ich jedoch auch eines Besseren belehrt. Genauso wie auch Lyra, ist Harry Potter eines dieser Underdog Superhelden. Ihm war gar nicht bewusst, was er eigentlich kann und hat erst nach und nach gemerkt, wie besonders er war.
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© Owen Davey
O: Du lässt dich gerne von Superhelden inspirieren und hast bereits einige Fiction Bücher geschrieben. Wo holst du dir Inspiration für die Non-Fiction Bücher?
Owen: Fiction Bücher lassen sich einfacher schreiben, da man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Tiere sind sehr faszinierend und dienen seit vielen Jahren als Inspirationsquelle und Grundlage für die bekanntesten Superhelden Charaktere: Spiderman, Batman, Ant-man und Catwoman sind nur einige Beispiele. So werden menschliche Eigenschaften mit den skurrilsten und manchmal unerklärbarsten Eigenschaften der Tiere und Insekten in einem Held/ einer Heldin zusammengefasst und zum Leben erweckt.
Bei Non-Fiction ist das ganz anders. Da müssen die Fakten stimmen. Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch und mir liegt am Herzen, mehr über die Umwelt aufzuklären. Daher hole ich mir die Inspiration durch Dokumentationen oder der Natur an sich. Ich finde es spannend, mehr zu erfahren und lernen. Für die Erarbeitung der Non-Fiction Bücher arbeite ich viel mit Beratern und anderen zusammen. Es muss schließlich sichergestellt werden, dass alle Informationen wahr sind, dass der Lesefluss stimmt und auf das Alter des Lesers abgestimmt ist.
O: Was möchtest du deinen Lesern mit deiner Arbeit auf den Weg geben?
Owen: Primär möchte ich aufklären und die Menschen neugierig machen. Ich möchte das Interesse für die Umwelt wecken. Kinder und Erwachsene sollen aufgeklärt werden und auch nicht vergessen, alles auch mal zu hinterfragen. Wir sollten unsere Umwelt und Tiere mehr respektieren und bewusst mit ihnen umgehen. Der Großteil der Menschheit hat Angst vor Haien und das eigentlich nur wegen des Films „Der weiße Hai“ (Original: Jaws). Jeder glaubt, Haie seien Monster und fressen Unmengen von Menschen. Doch eigentlich ist die Wahrscheinlichkeit höher von einem Bügeleisen erschlagen zu werden. Trotzdem hat keiner Angst vor Bügeleisen. Vielleicht weil es dazu keinen Horrorfilm gibt? Und wenn es einen gäbe, wäre dieser vermutlich eh schrecklich.
O: Wie ist deine Herangehensweise beim Bücherschreiben? Schreibst du die Texte auch selbst?
Owen: Wie gesagt, Fiction Bücher sind einfacher zu schreiben, weil man sich viel ausdenken kann. Das kann ganz schnell gehen. Non-Fiction Bücher sind sehr zeitintensiv. Die Recherche kann sehr lange dauern. Ich lese viel, schaue mir viele Dokumentationen an und bespreche viel mit Beratern und Editoren. Ich schreibe die Texte selbst und die Editorin geht anschließend noch einmal über meine Texte, korrigiert und optimiert sie. Der Lesefluss und die Anordnung der Illustrationen ist ebenfalls sehr wichtig. Es fließt wirklich viel Arbeit und viele Gedanken in die Gestaltung mit ein. Das kann dann alles schon zwischen 6-12 Monaten dauern.
O: Wie darf man sich den Ort deiner Kreativität, dein Studio, vorstellen?
Owen: Wir wohnen mittlerweile in Strandnähe und ich bin dabei mir ein kleines Studio in unserem Garten zu bauen. So bin ich zu Hause ohne zu Hause zu sein und trotzdem in der Nähe meiner Familie. Im Idealfall ist das Studio gemütlich und hell, jedoch kein direktes Sonnenlicht. Leider habe ich mir dadurch schon viele Bücher ruiniert. Ein Tisch in der Mitte mit meinem Computer, ein paar Spielzeuge und Bücher. Wahrscheinlich auch ein bisschen unordentlich.
O: Was ist das Eigenartigste, das du besitzt?
Owen: Eine Freundin von mir hat mir einmal einen Busch aus Pappmaschee gebastelt, mit vielen Blättern und kleinen Pfirsichen dran. Ich bin öfter umgezogen und habe diesen Pappmaschee Busch immer mitgenommen. Im Laufe der Zeit hat der nun ein paar Blätter verloren. Ich hab’s echt geschafft, eine tote Pflanze verrecken zu lassen. Für jemanden, der die Natur so liebt, bin ich wirklich schrecklich darin, Pflanzen am Leben zu halten.
O: Worauf dürfen wir uns als nächstes von dir freuen?
Owen: Ich arbeite weiterhin an Non-Fiction Büchern. Ich würde gerne ein Buch machen, das meiner Tochter gefällt und das ich ihr vorlesen kann. Sie ist noch jünger, also etwas mit weniger und leichterem Text.
Wir bedanken uns bei Owen herzlich für dieses sehr amüsante Interview und freuen uns auf weitere Bücher des talentierten britischen Illustrators.
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