Wer hat’s gewusst? Das berühmte Champagner Unternehmen Veuve Clicquot hat uns beim gestrigen Bold Woman Award by Veuve Clicquot 2020 gleich mehrere Male ins Staunen versetzt. Zum 48. Mal verlieh das Champagner-Haus Auszeichnungen zu Ehren von ‚Bold Women‘, also Frauen, die sich gewagt haben. Gewagt haben, sich selbstständig zu machen, sich durchzusetzen, sich zu bewähren und ein gesundes langfristiges und wirtschaftlich gesundes Unternehmen aufzubauen. Die Jury des Awards bestand aus namhaften Größen, die auch selbst bereits viel gewagt, riskiert und erreicht haben. Unter Anderem saß Edition F Mitgründerin Susann Hoffmann, die wir euch in einem Interview bereits näher vorgestellt haben, mit in der Jury.
Alle nominierten Frauen erfüllten die Kriterien: Unternehmerischen Mut zu beweisen, Traditionen erfolgreich neu zu erfinden, nach ethischen Werten zu handeln.
Die nominierten Damen des Bold Woman Awards 2020 waren:
Julia Bösch – Mitgründerin von Outfittery
Gründungsjahr: 2012
Umsatz: 80 Mio. EUr
Mitarbeiter: 450
« Als Frau ist es manchmal leichter in der Start-up-Szene. »
Julia ist der Meinung, dass man es als Frau oftmals leichter in der Start-up-Szene hat, weil man auffällt und dadurch die Möglichkeit bekommt, sich am Markt zu positionieren.
2017 wurde Julia Bösch vom Gründer- Magazin EU-Start-ups unter die Top 50 der einflussreichsten Frauen in der Start-up- und Venture-Capital-Welt gewählt.
2015 erhielt Julia Bösch den „Leading Ladies Award“ der österreichischen Zeitschrift Madonna.
Julia Bösch engagiert sich für das
SOS-Kinderdorf und die Berliner Tafel.
Lea Lange – Gründerin JUNIQUE
Gründungsjahr: 2014
Umsatz: rund 20 Mio. EUR
Mitarbeiter: 100
« Einfach machen und sich trauen, wenn das Bauchgefühl sagt, dass es das Richtige is. Egal, in welche Richtung es am Ende laufen sollte, viel lernen wird man auf jeden Fall. »
Das Forbes Magazine wählte Gründerin
Lea Lange auf die „30 under 30“-Liste.
Lea Lange engagiert sich für STARTUP TEENS und ist in zahlreichen Netzwerken aktiv.
Saskia Bruysten – YUNUS Social Business
Gründungsjahr: 2011
Umsatz: 5,4 Mio. EUR
Mitarbeiter: 70
« Wir wollen den Kapitalismus nicht abschaffen, sondern ergänzen, erweitern. »
Saskia Bruysten war Speakerin beim
Weltwirtschaftsforum in Davos, sprach
vor der UN-Vollversammlung, ist Mitglied
der Young Presidents Organisation und
regelmäßig als Expertin in Brüssel tätig.
EDITION F und das Handelsblatt zeichneten sie 2017 als eine der „25 Frauen, die die Welt besser machen“ aus.
Bold Future Awards by Veuve Clicquot
Darüber hinaus gab es eine weitere Kategorie: Die Bold Future Awards. Hier erfüllten die nominierten Frauen die Kriterien: Unternehmerischen Mut zu beweisen, Innovation zu zeigen, nach ethischen Werten zu handeln. Die Bold Future Kategorie beeindruckte uns sehr, denn die nominierten Frauen widmen sich Themen und agieren in Industriefeldern, die doch eher atypisch sind. Nichtsdestotrotz ist der Ehrgeiz und Wille bei diesen Frauen groß und umgab das gesamte Auditorium in der Französischen Botschaft gestern in Berlin.
Die nominierten Frauen in der Kategorie Bold Future Awards by Veuve Clicquot waren:
Verena Junge – Enyway
Gründungsjahr: 2017
Mitarbeiter: 60
«Enyway ist eine Art AirBnB für Energie. Jeder Kunde kann beim Baum einer Solaranlage mitmachen und sich so günstigeren Ökostrom zum Einkaufspreis sichern. »
Varena Junge wurde 1988 geboren und ist
Geschäftsführerin und Mitgründerin der
enyway GmbH – des ersten Online-
Marktplatzes für Strom direkt vom Erzeuger.
Bereits mit 14 engagierte sich Varena Junge
aktiv für den Klimaschutz. Sie wurde
Mitglied bei Greenpeace und besetzte als
Aktivistin Atomkraftwerke.
Nach dem Abitur studierte Varena Junge
Umwelttechnik, Naturwissenschaften und
BWL im Nebenfach.
„ICH HATTE SCHON IMMER DAS GEFÜHL, DASS ICH WIRTSCHAFT VERSTEHEN MUSS, WEIL AM ENDE GELD DIE WELT REGIERT.“
Antonia Albert – Careship
Gründungsjahr: 2015
Mitarbeiter: 50
« Careship hat sich in Deutschland zur führenden Plattform für Pflegekräte Zuhause entwickelt. »
Antonia Albert wurde 2015 von der
englischen BBC zu einer der 100
inspirierendsten Frauen des Jahres
gewählt.
2018 wurde sie vom Forbes Magazine in die „30 under 30“-Liste aufgenommen.
„Für uns war es besonders wichtig, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Anfangs gab es auch viele Zweifel, aber die Überzeugung und der Wille, eine bessere Lösung zu schaffen, waren größer.“
Johanna Schulz – Akvola Technologies
Gründungsjahr: 2013
Mitarbeiter: 18
« Sauberes Wasser wird weltweit zu einer knapper werdenden Ressource. Gefragt sind daher Anlagen zur Aufbereitung von industriellem Wasser. »
akvola Technologies gewann den
Innovationspreis von „Frost & Sullivan“
für die einzigartige akvoFloatTM-
Technologie und belegte den zweiten
Platz beim „Hydrocarbon Processing
Award“, der die führenden Innovationen
in der Raffineriebranche würdigt.
Außerdem gewann das Unternehmen den „Water Innovation Europe 2016 Award“ und die „GreenTec awards 2014“.
Johanna Schulz wurde 2017 von EDITION F als eine von „25 Frauen, deren Erfindungen unser Leben verändern“ ausgezeichnet und wurde 2016 vom Forbes Magazine in die „30 under 30 Europe“-Liste aufgenommen.
Gewinnerinnen des Bold Woman Award by Veuve Clicquot
Natürlich sind irgendwie alle Gewinnerinnen. Wer den Mut hat, seinen eigenen Wünschen, Träumen und tatsächlichen Zielen unaufhaltsam nachzukommen, der hat Respekt verdient. Dennoch steht am Ende eines solchen Abends eine besondere Ehrung aus, auch wenn alle nominierten sie verdient haben. In der Kategorie Bold Future Award gewann Careship Gründerin Antonia Albert den Preis. In der Kategorie Bold Woman Award überzeugte Saskia Bruysten mit ihrem Unternehmen YUNUS Social Business die Jury-Mitglieder.
Madame Clicquot – Von „la Veuve“ zur „La Grande Dame“
Die 200 Jahre alte Geschichte zum Unternehmen Veuve Clicquot ist tatsächlich eine ebenfalls sehr inspirierende. So wundert es nicht, dass ausgerechnet dieses Champagner-Haus seit so vielen Jahren Unternehmerinnen ehrt und anerkennt. Madame Clicquot war damals erst 27 Jahre jung, als ihr Ehemann verstarb und sie die Leitung übernahm. Vor 200 Jahren sah die Welt, insbesondere für Frauen, noch ganz anders aus als heute. Es wurde früh geheiratet, Kinder waren schnell auf dem Weg, die Frau war zu Hause und kümmerte sich, Geld zu verdienen war ihr verwehrt. Prinzipiell hatte sie keine Rechte. Mit dem Schwinden ihres Mannes hatte die junge Madame Clicquot nun Zugang zu einer neuen Welt. Sie war interessiert, stark und setzte sich durch. Wenn wir uns heute, wo wir doch als Frauen durch das Grundgesetzt gleichgestellt sind und uns über „alte weiße Männer“ beschweren, so kann man nur erahnen, wie schwierig es für die 27-jährige Französin vor 200 Jahren gewesen sein muss, sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen. Das Erzeugnis all ihrer Arbeit und ihrer Willensstärke ist nun auf der ganzen Welt ersichtlich. Ein Imperium, das sich nicht allein auf ein alkoholisches Genussmittel beschränkt, sondern Tradition bewahrt, die Region schützt, Arbeitsplätze schafft und eben auch weitere Frauen zu Vorbildern der Jugend kürt.
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