Anzeige
Der Weg zum Gleichgewicht mit Therapeutin Julia Ware
In den letzten Wochen habe ich euch auf eine kleine Reise mitgenommen, die Reise in Richtung Gleichgewicht. Ich habe euch verschiedene Hypnose-Methoden näher gebracht und meine persönlichen Ziele, Erfahrungen und Fortschritte offenbart. Wahrscheinlich konnten sich viele von euch unter dem Begriff Ernährungstherapie nicht allzu viel vorstellen, außer dass es eine Therapie ist, die sich dem Thema Ernährung widmet. Aber was bei einer Ernährungstherapie genau passiert und welche Methoden eure Therapeutin heranzieht, wird meistens nur kurz beleuchtet. Bei uns ist das jedenfalls nicht so! Wir widmen diesem Thema ganze vier Artikel und möchten euch im letzten Ernährungstherapeutin Julia Ware endlich genauer vorstellen. Falls jemand von euch erst jetzt dazugestoßen ist, sollte er sich unbedingt die Artikel nochmal anschauen, bevor es hier weitergeht.
Teil 1: Mir fehlt die Motivation zum Abnehmen. Hier kommt es auf die richtige Therapie an!
Teil 2: Die Sache mit dem Unterbewusstsein. Abnehmen durch Hypnose
Teil 3: Die Aktiv-Wach-Hypnose: Abnehmen durch Hypnose
Julia Ware
Wir liefern keine halben Sachen, sondern immer tolle Rund-um-Pakete und deswegen ist es uns auch wichtig Julia Ware vorzustellen und ihren persönlichen Weg zu erzählen. Wie wird man überhaupt Ernährungstherapeutin? Und was hat Julia motiviert diesen Weg einzuschlagen? Diese und weitere Fragen haben wir Julia in unserem Get an Overview with gestellt. Seid gespannt! Hier kommt ihr übrigens zu Julias Homepage.
Julia, erzähl und ein bisschen über deinen beruflichen Werdegang.
Ich hatte einen eher ungewöhnlichen Verlauf, definitiv kein CV für die Chefetage. Das sind so viele Stationen, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Ich war mal Stewardess, habe als Tourguide und Hotelrezeptionistin in der Karibik gearbeitet. Ich war auf einer professionellen Kochschule in London und hatte ein kleines Personal Chef Business in Cork, Irland. Ich habe eine Goldschmiedeausbildung in Irland und den USA gemacht und bin staatliche geprüfte Gemmologin. Alles sehr gemischt. Was mich aber immer begleitet hat, war die Liebe zum Kochen. Ich merkte recht schnell, dass ich nicht wirklich als Köchin arbeiten möchte. Essen wurde plötzlich zum Beruf. Jeder Restaurantbesuch war ein sezieren von dem, was auf dem Teller lag und das hat mir keinen Spaß gemacht. Den Beruf habe ich also schnell wieder aufgehört und von da an hab ich es mit großem Enthusiasmus als Hobby genossen.
Für die Psyche des Menschen habe ich mir eigentlich schon immer interessiert. Was lässt uns wie handeln, was können wir beeinflussen, was nicht und warum reagieren Menschen ganz unterschiedlich auf Situationen. Wie schafft man es ein erfülltes Leben zu führen? Das waren Fragen, die ich sehr spannend fand. Eher durch Zufall erfuhr ich, dass es die Möglichkeit gibt sich als Heilpraktiker auf das Gebiet der Psychotherapie zu fokussieren. Und das war der Startschuss. Ich belegte den Vorbereitungskurs zur Prüfung – erst einfach nur aus Interesse, denn ich wollte nur mal wieder etwas für mich tun, was mich fordert und interessiert. Das hat mir aber so großen Spaß gemacht und ich habe immer mehr gemerkt, dass ist genau das, was ich tun möchte: therapieren! Anderen Menschen helfen mit dem Leben zurecht zu kommen. Nach der Prüfung kamen dann die anderen Aus- und Weiterbildungen wie Hypnose, ACT und PEP.
Wie wird man eigentlich Ernährungstherapeutin? Gibt es da eine besondere Ausbildung?
Ernährungstherapeutin ist meines Wissens kein geschützter Beruf – von daher ist der Begriff nicht genau definiert. Es gibt die, wo der Schwerpunkt auf der Ernährung liegt. Das wären dann zum Beispiel Ökotophologen, Diätassistenten und Ernährungsberater. Da geht es mehr um gesundheitliche Aspekte, also Unverträglichkeiten, spezielle Ernährung bei Krankheiten wie Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten.
Die andere Seite, zu der auch ich gehöre, ist mehr auf die Psyche fokussiert. Also was lässt uns mehr essen als das, was wir brauchen. Welche Emotionen stehen dahinter und wie kann ich mein Verhalten ändern. Hier steht die psychologische Ausbildung im Vordergrund, also zum Beispiel Psychologische Psychotherapeuten, Psychologen, Heilpraktiker und Hypnosetherapeuten.
Wann kam der Entschluss, eine eigene Praxis zu gründen? Hattest du Angst, dieses Risiko einzugehen?
Dass ich eine eigene Praxis wollte, war mir schnell klar. Ich war ja schon selbstständig und wollte das auch beibehalten. Angst davor hatte ich nicht, aber großen Respekt. Es ist schon eine ziemliche Herausforderung. In der freien Wirtschaft bestehen zu können ist manchmal sehr hart, anstrengend und vor allem unsicher. Oft würde ich gerne den Kopf in den Sand stecken. Aber das Gefühl bleibt größtenteils immer nur kurz, dann kommt der Unternehmerinnengeist wieder durch, denn ich mache genau das, was ich will.
Was warm dein größtes Hindernis auf dem Weg zu deiner eigenen Praxis?
Ein stimmiges Konzept zu finden und die Preisgestaltung.
Was hat dich auf diesem Weg besonders motiviert?
Es gibt viele Menschen, die mit dem Essen Probleme haben und darunter schrecklich leiden. Essen ist etwas, das wir tun müssen, um zu überleben. Ich hatte den Wunsch, essen zu entkomplizieren, sodass es wieder Freude bringt anstelle von Leid. Diesen Menschen wieder zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, das ist meine Motivation.
Welche deiner Therapien ist dir persönlich die liebste?
Das ist schwer. Aber ich glaube, wenn ich auf eine einsame Insel nur eine mitnehmen dürfte, dann wäre es ACT. Ziel von ACT ist es ein erfülltes, sinnstiftendes Leben zu führen, trotz allen äußerlichen und innerlichen Widerständen, die das Leben so für uns parat hat. Sie ist nicht intuitiv und oft auch anstrengend. Aber sie hilft mir ungemein das Leben zu leben, das ich haben möchte.
Hast du dich auch schon selbst hypnotisieren lassen?
Ja klar. Wenn ich selbst nicht diese tolle Erfahrung gemacht hätte, wie einfach Veränderung sein kann, dann hätte ich sicherlich nicht die Ausbildung zur Hypnosetherapeutin gemacht.
Gibt es neben deinen Therapien auch noch wichtige Dinge, die man auf dem Weg zum Gleichgewicht beachten sollte?
Eines der wichtigsten und schwierigsten Dinge ist die volle Verantwortung für dich und dein Essverhalten zu übernehmen. Man muss aufhören die Schuld für das eigene Verhalten immer woanders zu suchen: Vergangenheit, Gene, Gesellschaft, Werbung, Mutter, Vater, Erziehung, Freunde, Beruf etc. Es ist wichtig zu akzeptieren, dass man die Verantwortung für sein Verhalten selbst trägt. Auch vermeintliche Schwächen und Fehler gehören zum Leben dazu. Wenn man akzeptiert, dass man nicht alles ändern kann, ist man dafür bereit, seine Energie in die Dinge zu investieren, die wirklich verändert werden können. Der Weg dahin ist nicht einfach, aber genau dafür bin ich da.
Daneben ist noch sehr wichtig, dass man Essen nicht mehr als gut oder schlecht bezeichnet. Das ist nämlich ein Teufelskreis: Man isst etwas, was auf der vermeintlich schlechten Liste steht. Das hat zwar toll geschmeckt, aber danach fühlen sich viele schlecht, schwach und machen sich Vorwürfe. Was machen wir, wenn wir uns schlecht fühlen? Wir haben das Bedürfnis, uns zu trösten! Und dies wiederum geht so einfach mit Essen von dieser vermeintlich schlechten Liste und so geht das immer weiter. Wenn man also seinen Selbstwert von der Essenswahl abhängig macht, dann kommt man ganz schnell in diese Abwärtsspirale.
Also von daher, Schluss mit den Labeln, alles Essen ist in Ordnung. Es gibt Essen, das uns und unserem Körper besser tut, wie frisches Gemüse und Obst. Und dann gibt es Essen, das nicht unbedingt zu unseren Hauptnahrungsmittel zählen sollte, wie Chips, Kuchen und Schokolade. In Maßen gegessen sind aber auch diese Lebensmittel völlig in Ordnung und gehören auf jeden Fall in den Speiseplan.
Get an Overview with Julia Ware
Wer bist Du?
Julia Ware – Frau, Freundin, Therapeutin, Tochter, Schwester, Hundemama, Wissbegierige, Humorvolle und noch ganz vieles mehr.
Was machst Du?
Ich versuche mein Leben so zu leben, dass ich nichts bereue.
Was hast Du letzte Nacht gemacht?
geschlafen
Was oder wer ist unter Deinem Bett?
Oh Gott, hoffentlich keiner! Ausserdem zugegebenermaßen eine Menge Staub.
Wie sieht Dein Masterplan aus?
Hab ich nicht und will ich nicht. Dafür habe ich schon viel zu oft neue Wege eingeschlagen.
Dein Plan B?
Sind alles Pläne A.
Was ist Deine Achillesferse?
Ich bin ziemlich gutgläubig, bzw. gutmütig, vielleicht auch naiv. Ich glaube immer erstmal an das Gute im Menschen. Das macht mich natürlich verwundbar. Mich kann man also relativ leicht übers Ohr hauen. Aber das nehme ich in Kauf, denn anders möchte ich nicht leben.
Was verleiht Dir Flügel?
Wenn ich anderen Menschen irgendwie helfen konnte. Das fängt schon bei Wegbeschreibungen an.
Das schönste Kompliment, das Du je bekommen hast?
Weiss ich ehrlich nicht. Ich freue mich eigentlich über jedes.
Deine Persönlichkeit in einem Drink?
Vielleicht ein gemütliches Glas Wein?
Ein Tisch – eine Flasche Wein: Wen lädst Du in die Runde ein & warum? (3 Personen / alles ist möglich, fiktiv, tot oder lebendig)
Als ich die Frage gelesen hatte, kamen mir natürlich gleich mehr oder weniger berühmte Personen in den Kopf. Da ist der Schriftsteller Irvin Yalom, ich liebe seine Bücher. Dann dachte ich an John Oliver, amerikanischer Komiker/Moderator, denn ohne Humor macht nichts wirklich Spaß. Beim Dritten kam ich ins stocken und dann dachte ich mir: Eigentlich würde ich am liebsten mit meinen 3 ältesten Freunden, die leider in der Welt verteilt sind, zusammensitzen und einen wunderbar gemütlichen und lustigen Abend verbringen.
Dein erster Gedanke bei folgenden Wörtern:
Erfolg: so wie man ihn für sich definiert hat wichtig.
Urlaub: schön, mal was anderes sehen.
Essen: Freude
Sex: auch wichtig
Instagram: Facebook für Leute, die nicht lesen und schreiben wollen?
Early bird oder Nachtigall?
mal so, mal so und oft beides nicht.
Wie wäre der Mensch, der das komplette Gegenteil von Dir ist?
Jemand, der auf jeder Party sein muss.
Wenn Du eine Stadt wärst, welche und warum?
Berlin natürlich! Ich lass mich nämlich auch nicht gerne in eine Schublade stecken. Ich brauche die Freiheit, so zu sein wie ich will. Nach jahrelangem Leben auf kleineren und größeren Inseln brauche ich zudem möglichst viele Optionen und Potential um mich herum, ob ich sie nutze ist eine andere Frage. So ist Berlin.
Dein persönliches Motto:
Hab ich eigentlich nicht. Vielleicht: Es geht immer voran, ob man will oder nicht.
© 2024 Overview Magazine
3 thoughts on “Warum essen wir manchmal einfach zu viel? Therapeutin Julia Ware im Interview”